ZIM-KOOPERATIONSPROJEKT
D-Sense
Mobiles Testsystem für Sportler
Mit dem Kooperationsprojekt „D-Sense“ setzen sich die Unternehmen MediTECH Electronic GmbH und EvoSense Research & Development GmbH zusammen mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leibniz Universität Hannover zum Ziel, ein mobiles Diagnose-System zur Beurteilung der sensomotorischen Regulationsfähigkeit von Sportlern zu entwickeln. Das Projekt wird über zwei Jahre aus Mitteln des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert und hat ein Fördervolumen von 710.000 Euro. Ein entsprechender Antrag wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Dezember 2016 bewilligt.
Die Sensomotorik ist wesentliche Grundlage der Haltungs- und Bewegungskontrolle. Muskuläre Aktivität, Fortbewegung und Aufrechterhaltung von Balance hängen in erster Linie von intakten sensorischen Rezeptorstrukturen und zentralnervösen Prozessen ab und können als Grundlage für jegliche sportliche Aktivität angesehen werden. Wenn diese Vorgänge infolge von Verletzungen, zunehmendem Alter, Ermüdung oder Erkrankung verändert sind, kann es zu einer angepassten Motorik und somit zu Einschränkungen der allgemeinen körperlichen Funktionalität kommen. Im Rahmen der Diagnostik haben sich vor allem Testverfahren zur Erfassung posturaler (Gleichgewicht, Balance) und propriozeptiver Kontrollfunktionen (Fähigkeit Gelenkstellung, -bewegung und Kraft mittels Mechanorezeptoren wahrzunehmen) etabliert. Obwohl die Erfassung raumzeitlicher Lageveränderungen des Körpers als bestmögliches Untersuchungsverfahren zur Beurteilung sensomotorischer Funktionen gilt, finden entsprechende Geräte aufgrund der hohen Kosten sowie Zeit- und Personalaufwendungen bisher kaum praktische Anwendung.
Aufgrund dieser Tatsache soll ein System entwickelt werden, welches aus mehreren Messmodulen besteht und mit dem ein Sportler bzw. Trainer in der Lage ist funktionelle Tests schnell und präzise durchzuführen. Dazu sollen die Messmodule je nach gewünschtem Test am und/oder außerhalb des Körpers des Sportlers positioniert werden. Der Umgang mit dem System und die Testinstruktionen werden über ein mobiles Endgerät präsentiert und können wahlweise auch als gesprochene Anweisung per Kopfhörer ausgegeben werden. Nach dem Anlegen der Messmodule kalibriert sich das System selbständig. Der Sportler führt die Tests nach Anweisung durch und die Messmodule erfassen dabei die Position und Lageveränderung bestimmter Körperteile sowie weitere testrelevante Parameter. Die Daten werden per Funk an das mobile Endgerät gesendet und dort quantitativ ausgewertet.